Swinging away the Nights

Ich hörte ihr haargenau zu, merkte mir jedes einzelne Wort, was kein Problem war, und beobachtete ihre Regungen genau. Gut, ich würde merken, wenn das ganze nur Gerede war und sie versuchte, mich zu verarschen, und wenn ich das merken würde, dann wäre sie tot und mich würde nichtsmehr davon abhalten. Einen Vertrag konnte ich jetzt nicht machen, zwar würde das zu mir passen, aber ich hatte keine Lust mich irgendwie zu binden. "Gut." meinte ich und grinste, der Rabe blieb auf meiner Schulter, jedoch bildeten sich die Klauen meiner Hand zurück und auch die Federkiele verschwanden. "Deal." Ich streckte ihr meine normale Hand entgegen und wartete. Sie war also nicht alleine. Schade eigentlich, ich stand nicht so auf Zuschauer. Mit einem Kopfschütteln versuchte ich, wieder Klarheit in meine seriösen Gedanken zu bringen.

Ich hielt inne bevor ich seine Hand nahm. Vorsichtig sah ich zum Krähendämon hoch. Du darfst deine Raben aber nicht zu nahe halten. Sie betäuben Jayden und schicken ihn ins Reich dee Träume. Dann musst du 8 Stunden warten bis wir suchen können, mit wir waren Jayden und ich gemeint, auf keinen Fall Mr. Federvieh und ich. Zaghaft nahm ich die Hand des Dämons und schüttelte sie. Ein kalter Schauer durch jagte mich und Jaydens Fauchen gegenüber dem Raben wurde leiser. Schlaf, Jayden! Ich brauch noch Zeit um mich seelisch vorzubereiten. Bitte, bat ich gedanklich und eine kleine wollige Wärme glühte in meinem Bauch auf. Zitternd stand ich auf und stand gegenüber von ihm. Wie gesagt. Hier befindet sich kein Apostel

Wie auf Kommando stieß der Rabe auf meiner Schulter einen Schrei aus, breitete die Schwingen auf und erhob sich von meiner Schulter, dann flog er etwas zu elegant für einen normalen Raben um die Ecke, also aus der Gasse hinaus und war verschwunden. Ich verschränkte die Arme vor der Brust, als sie meine Hand geschüttelt hatte. Fragend hob ich eine Augenbraue erwartete aber keine Antwort. "Aha, und wo willst du anfangen, Süße?" fragte ich und kniff minimal die Augen zusammen, als würde ich etwas in ihrem Blick suchen. Das war zwar nicht der Plan für heute gewesen, ein Suchtrupp mit einer Prophetin zu gründen, jedoch war es schon von Vorteil - Nur eben leider auch anstrengende Arbeit. Vielleicht wäre ich besser mit der Blondine ins Bett gesprungen, dann wäre mein Tag anders verlaufen. Ob man mir diese Gedanken ansehen konnte oder nicht, war mir vollkommen egal.

Ich hob den Blick und sah ihn irritiert an. Tust du gerade nur auf Blöd, Mr. Federvieh?, fragte ich und nahm meine Tasche hoch. Ich klopfte mir den Staub von den Knie, die immer noch zitterten und hustet kurz von ihm weg. Dann sah ich wieder direkt in seine Augen. Ich glaubte allmählich das man Dämonen gar nicht direkt in die Augen zu gucken hat. Zuerst geh ich nach Hause und pack das Nötigste, dann gehen wir nach New York., meinte ich schließlich. Und ich bin nicht deine süße. Ich heiße Elea., meinte ich scharf dazu und wollte mit erhobenen Haupt an ihm vorbei. Das Problem war das ich weder wegrennen noch dauerhaft fliehen konnte. Die Nephilime die ich kannte waren zu schwach um es mit diesem Monster aufzunehmen und ich hatte Jayden aus meinem Bewusstsein vorzeitig gebannt. Selbst wenn er angreifen würde, würden sich sofort die Raben an mich schmeißen. Ich war in einer hoffnungslosen Situation.
Das einzige wofür ich betete waren das er a) interesse an mir verliert oder b) wir den Apostel der Wahrheit zu erst finden. Denn der Apostel würde mich sofort retten. Letztendlich war ich ja eine der fünf Prophetin.

Als sie mich Federvieh nannte verschärfte sich mein Blick für einen Moment, dann jedoch entspannte ich mich wieder und zuckte mit den Schultern. "Aha, Süße, mach kein Drama daraus." meinte ich nur und gab ihr den Weg frei. Natürlich würde ich ihr folgen, immerhin wollte ich genau sehen, was sie wo tat, bevor sie noch ihre lästigen Nephilime auf mich hetzte und ich ein paar unschöne Kratzer abbekam und mir womöglich noch die Federn schmutzig machte. Nein, eitel war ich überhaupt nicht. Aber ironisch.
Ich folgte ihr, holte sie ein und ging schließlich neben ihr her, den Blick nach vorn gerichtet. Menschen waren so lästig - und Propheten waren eigentlich noch schlimmer. Wie Menschen, denen man die Körner pink gefärbt hatte, bevor man sie ihnen vor die Füße warf, damit sie wenigstens das aufschnappen konnten. Die Normalos dagegen waren zu dumm, auch nur irgendwas zu erkennen.

Ich hörte ein scharfes Pfeifen in meinem Ohr und zuckte zusammen. Mein Herz schlug schneller und mir wurde immer kälter. Wir verschieben das ganze auf Morgen, hauchte ich plötzlich als ich merkt das ich Physisch vor einem Zusammenbruch stand. Ich hatte meine Stärkungsmittel vergessen und in meinem kopf hörte ich die Stimme des Arztes, der mir befiehl diese ekligen Pillen nie zu vergessen. Aber das hatte ich. Seit gestern abend. Mein Blick bekam weiche Ränder und einmal berührte ich den kalten Arm des Dämons, jedoch zog ich mich sofort wieder in die andere Richtung. Ich war den Weg halbbewusstlos bis zum Eingang zum Altbau in dem sich mein Apartment befand gelaufen ehe ich wieder zum dämon sah. Hast du mich verstanden? Erst morgen! , sagte ich abermals und ohne etwas ab zuwarten zog ich mich am Geländer die Treppen hoch. Ich habe gewusst ich hätte zu Hause bleiben sollen, Nephilim hin oder her. Jetzt erlitt ich den Schwächeanfall und hatte meine Seele nem Dämon verkauft. Ich hielt mit meiner Hand mein Herz fest und Jayden erwachte aus Unruhe. Ich selbst bekam keinen Schritt weiter hoch obwohl ich fast an der Haustür war. Jayden schob mich hoch und ich wollte nur noch rein und schlafen und hoffen das der Krähendämon ein albtraum war.

Etwas erstaunt über ihren plötzlichen Sinneswandel seufzte ich, auch wenn ich bemerkte, dass sie irgendwie schwächer wirkte als normal. Sie berührte mit ihrer warmen Haut meinen Arm, bewegte sich jedoch wieder weg und stolperte zielsicher zu einem Altbau, dort wiederholte sie ihre Worte wieder. "Ja, okay..." meinte ich mit einem Knurren in der Stimme und beobachtete genau, wie sie sich mühsam die Treppenstufen hinauf schleppte. Ich konnte nicht anders, ich musste einfach schnauben. Zerbrechliches Ding. Als sie langsamer wurde und gerade so die Haustür erreichte, rollte ich mit den blaugrauen Augen, schob meinen einen Arm unter ihre Beine und den anderen an ihren Rücken, sodass sie auf meinen kalten Armen lag, dann öffnete ich die Tür, trat in die Wohnung und ließ den Blick kurz schweifen. Ob ihrer zweiten Persönlichkeit Dingens gefiel, dass ich Elea trug, war mich egal. Sie sollte sich einfach nicht überanstrengen, schwach war sie unbrauchbar. Mit dem Fuß stieß ich dir Türen verschiedener Zimmer auf, bis ich das Schlafzimmer erkannte und Elea auf das Bett legte, wenn auch eher unsanft. "Normalerweise mach ich das unter anderen Umständen, pff." murmelte ich kaum hörbar.

Die Welt drehte sich und ich erkannte sein Gesicht. Ich habe nie nach Hilfe gefragt, murrte ich ehe ich mich auf dem Bett wiederfand. Ich rollte mich auf den Bauch und nahm ein paar Mittel zu mir ehe ich meine Jacke und Schuhe aus zog. Raus! raunte ich als ich mir den Pulli über den Kopf wegziehen wollte. Ich trug eigentlich ein Top darunter aber das Federvieh hat mich gefälligst nicht zu bespitzeln. Mein Kopf drehte sich aber immer schlimmer und ich drehte ihm letztendlich den rücken zu bevor der Pulli neben mir zu Boden fiel. Die Hose behielt ich aber an. Zusammengekauert warf ich die Decke über mich und Jayden rauschte am Dämon hin und zurück. Wahrscheinlich wollte er ihn so sehr nerven das er ging aber ob der Vogel ablässt

Ich neigte nur den Kopf leicht nach vorn, als sie mich aus dem Zimmer schicken wollte. Wäre ich ein Rabe, hätte ich höchstwarscheinlich mit den Flügeln geraschelt oder mit dm Schnabeln geknackt, nur war ich eben keiner. Sie drehte sich weg, zog sich schließlich den Pulli über den Kopf und rollte sich unter der Decke zusammen. Musste langweilig sein, Mensch zu sein. Klar, es gab ein paar tolle Werbungen und Einkaufcentren, aber das wars doch nicht wert. Da konnte ich froh sein, den Luxus des Boten zu geniessen. Das beste von allen Welten.
Das mich ihr 'Zweites Ich' oder wie man es nennen wollte durchgehend zu verscheuchen versuchte, ging mir ziemlich auf den Sack. "Könntest du dem mal sagen dass er aufhören soll, mich zu belästigen?" meinte ich genervt und trat einen Schritt zur Seite, entfernte mich aber nichht von Elea.

Jayden! Basta così, schnallte ich auf Italienisch und Jayden hielt inne. Mein Herz raste mir bis zum Hals, aber das Mittel wirkte, meine Füße wurden taub und ich trat ab zur Traumwelt.
Ich merkte in meinem Unterbewusstsein wie Jayden immer wieder gegen den Dämonkopf schmettert aber es brauchte eine lange Weile bis ich wieder zu mir kam. Als ich die Augen aufmachte waren zwei Stunden vergangen. Meine wangen waren heiß und meine vollen Lippen trocken. Ich setzte mich langsam auf und sah nach vorne. Kein Krähendämon. War es nur ein Traum?

Bei den Worten seufzte ich nur. Höre sich an als wollte sie den lästigen... Teil von ihr zurückhalten, doch dieser attakierte mich nurnoch aggressiver. Der Kopf. Wieso immer auf meinen Kopf!? Fehlte nurnoch das Gesicht, dann würde ich ausrasten. Irgendwann schien Elea dann eingeschlafen zu sein und mir wurde es einfach zu blöd. Ich ließ ein paar Federn auf dem Boden zurück und verschwand einfach. In einer Stunde oder so würde ich wieder vorbei schauen. Ich war nicht weit von ihrem Haus entfernt, tauchte nur in einer Nebengasse auf und schleuderte einen Jungen, der zugesehen hatte, gegen die Wand, und - Überraschung! - der Knirps starb von der Wucht des Aufpralls.
Ich wittmete ihm keine besondere Aufmerksamkeit, schlenderte noch etwas herum und löste mich dann wieder in Luft auf, tauchte aber sogleich wieder in der Küche der Prophetin wieder auf.

Ein Albtraum, ich wusste es. Ich stand nun, kräftiger als vorher, auf und zog mich um. Knapp Schlafpants und noch Pantoffeln. Ich lief guten Gewissens aus meinem Zimmer merkte nicht das ich ein paar schöner schwarzer Federn übersehen hatte. Ich lief müde ins Wohnzimmer und schaltet die Nachrichten an, ehe ich mir durch meine Locken fuhr und in die Küche tappte. Erstmal ein sandwich. Aber Überraschung- Krähenboy war da. Ich hielt inne und sah ihn an, ehe ich an ihm vorbei lief und ihm demonstrativ meinen Hintern in den knappen Schlafpants zu wand. Die Nachricht war klar: du gehst mir am Hintern vorbei. Ich kramte im meinem Kühlschrank herum und befahl Jayden sich nicht dumm zu rühren. Jayden blieb millimeter vom Dämonengesicht entfernt, bereit zu zuschlagen und ich machts mir ein Sandwich und einen Tee. Du bist noch da?, fragte ich schließlich zynisch ehe ich wieder an ihm vorbei dackelte.

Ich lehnte mich an die Theke und starrte an die gegenüberliegende Wand, als ich plötzlich hörte, wie Elea sich rührte und das Schlafzimmer verließ. Zuerst konnte ich den Fernseher im Wohnzimmer hören, dann sah ich die Brünette auch schon verschlafen in die Küche laufen. Sie blieb stehen, sah mich wortlos an und setzte ihren Weg dann fort. Mein Blick fiel kurz auf ihre wirren Locken, dann auf ihren Hintern, den sie fast demonstrativ zu mir wand. Mit einem Seufzen verschränkte ich die Arme und hob das Kinn. "Klar, du machst mir die Arbeit und ich muss einfach nur auf dein hübsches Gesicht aufpassen und dir deinen Arsch retten - falls nötig." meinte ich und knirschte mit den Zähnen. Ich spürte die Anwesenheit ihres zweiten Ichs, und ich konnte mir deutlich besseres vorstellen, als irgendeinen Aufpasser zu spüren. Ich zupfte an meinem dunklen Frack, wie immer war ich viel zu schick angezogen, aber wer würde schon einem Boten im Jogginghose und Unterhemd trauen?

Ich mache das genau so Ungern wie du, aber ich rette mir auf diese Art und Weise den Hintern, sagte ich und setzte mich aufs Sofa. Plötzlich schnellte Jayden vor zum Fernseher und fixierte eine Person. Ich hielt inne und verfolgte den Bericht. Prophet oder Apostel?
Ein Stille legte sich und ich sah zum Krähenwesen. Mach dich bereit, Federball. Morgen gehts nach Manhattan, sagte ich und sah Jaydens Präsenz nach. Meine rechte Seite zittert förmlich. Ein Apostel oder zumindest ein Anhaltspunkt finden wir da, sagte ich dann ernster und konzentrierte mich. Jayden hatte an eine straßen in der 42 W Avenue den Aurenstreifen gesehen. Einen sehr komischen und mächtigen. Und das war Hinweis nummer eins.

Ich folgte ihr ins Wohnzimmer, lehnte mich aber nur mit der Schulter an den Türrahmen, die Arme vor der Brust verschränkt und den Blick auf die Brünette gerichtet. "Federball, tze." brummte ich und hob skeptisch eine Augenbraue. Schön. Wieso morgen? "Wieso morgen?" sprach ich meine Gedanken aus. "Bist du so zerbrechlich dass du erst morgen loskannst? Lächerlich." Im nächsten Moment war ich verschwunden, die Federn breiteten sich fast explosionsartig aus. Mein Ziel: Manhattan. Jedoch wusste ich genau, dass das nicht viel brachte, also kehrte ich nach zwei oder drei Minuten wieder zurück und fand mich direkt neben dem Sofa wieder. Die Federn waren wirklich weit geflogen, sehr zu meinem Amusement. Ich hatte Elea keinen Blick gewittmet, sondern sah konzentriert auf meine Hand und simulierte. Den Apostel zu finden wäre gut, den falschen zu erwischen fatal. Was, wenn die Phrophetin mich in die Irre führte?

Ich hob den Kopf zum Federmonster. Das Federchaos machst du weg. Zum mausern kannst du auf den Balkon, sagte ich und streckte mich. Morgen weil erst morgen wieder ne Bahn nach Manhattan fährt. Ich bin und bleibe sterblich, auch wen Zane mein Geist im Point Zero gemacht hat, antwortet ich und sah auf die Uhr. Es wird der 9 Uhr Zug sein. Ob du fliegst oder nicht ist dein Ding. , ich räumte meine Sachen weg und starrte zum Fenster, als ein weißes Etwas dagegen knallte. Eine weiße Taube flatterte unruhig in meinem Balkonbeet. Ich öffnete das Fenster und nahm das Ding zu mir. Ich heilte es sachte und lueß es dann wieder frei ehe ich mich zum Ticket buchen an den Laptop setzte.

ich schnaubte erneut. "Etwas mehr Respekt, Süße, die Federn sehn doch gut aus." Meinte ich und drehte eine große, schwarze Feder zwischen Daumen und Zeigefinger, ehe ich Elea weiter zuhörte. Bahn also? Lästig. Da musste ich wohl durch, wer wusste wo sie ohne Aufsicht hinfahren würde. Die Taube lenkte meine Aufmerksamkeit auf sich und ich hielt die Feder in meiner Hand still. Ich beobachtete, wie der Vogel herumflatterte, wie Elea ihn in die Hände nahm und der Vogel schließlich unversehrt wegflog. Mistvieh. Der Vogel natürlich. Tauben waren dumm wie Brot, die naiven Blondinen unter den Vögeln, wenn man es so nehmen wollte. Als Elea sich vor den Laptop hockte, ging ich zu ihr und legte die Feder auf den Tisch. "Buch mir ein Ticket mit." meinte ich nur knapp und strich mir den Staub von der Schulter. "Oder ich fahr schwarz, nicht mein Problem."

Ich bestellte zwei Tickets nach Manhattan und klappte den Laptop zu. Soweit lief alles gut mit der Ausgeburt des Silent Valleys. Habe nie gesagt sie seien hässlich, aber Jayden wird unruhig bei so viel unbekannten Dingen, sagte ich laut und fügte gedanklich hinzu, Und ich bin nicht scharf darauf Dämonenduft in meinem Haus zu haben.
Jayden klopfte gegen die Fensterscheibe und schwirrte durch die Wohnung, immer haut nah am Dämon vorbei. Auch diese Nachricht war klar: ich will dich nicht.
Aber ich glaubte gut dass das den Dämon nicht sonderlich interessierte. Die Uhr zeigt ein Uhr morgens und ich schaltete den Fernseher aus, ehe ich in mein Zimmer ging und ein paar Sachen in meine Tasche packte. Das nötigste halt. Also, such dir nen Baum zum schlafen oder geh meinetwegen auf den Leitungsmast zu deinen gefiederten Kollegen. Morgen um 6 heißt es aufstehen., sagte ich und ging in mein Zimmer, blieb aber noch stehen.
Hast du keinen Namen?

Ich zuckte mit den Schultern und kratzte mich am Hinterkopf. Gut, dieser Jayden war mir relativ egal, solange er seine Arbeit machte und mich nicht weiter attackierte. Ich spürte nur zu deutlich, wie Jayden mir auf die Pelle rückte, doch das ignorierte ich, er konnte mir sowieso nicht zu sehr schaden, denn dann wäre seine hübsche Elea tot. "Du hälst mich echt für ein primitives Taubenvieh, oder?",Ich schnaubte abschätzig. Sollte sie doch glauben, was sie glauben wollte. Konnte mir Recht sein. "Schade, du schickst mich schon weg?" Ein Grinsen zierte meine Lippen und ich folgte ihr langsam. "Natürlich hab ich einen Namen." meinte ich auf ihre Frage hin, zwinkerte aber nur. "Schau in dein Lateinbuch, Süße." Das Biobuch hätte es auch getan. Oder jede schrottige Internetquelle. Krähen wurden schon so als Bote des Todes angesehen, dann musste man nurnoch ein bisschen übersetzen und voila. Mit einem letzten Blick auf Elea verschwand ich und fand mich in der Gasse wieder. Ich kam auch gut ohne Schlaf zurecht. In einer halben Stunde würde ich zurück kommen und sie etwas beobachten, nicht dass sie abhaute.

Der Dämon war mir zu süffisant und zu gelassen. Und sein Kommentar über sich ließ mich schnauben. Was erwartete er?
Ich sah noch kurz zu wie er verschwand ehe ich meine Schlafzimmertür schloss. In Windeseile nahm ich das Buch des Nephilime und blätterte darin herum. Feuerdämon, Schattendämon... Bis ich auf einer Seite stehen blieb.
Corvus.
Rabe.
So springt der Hase also. Ich war dem Dämon Corvus in die Arme gerannt. Ich überflog die Seiten in Windeseile. Rabe, Bote, Zane, anders...
Gott lobe die klugen Alten die jeden Shit dokumentierten. Es stand nicht viel aber schon mal da nötigste.
Schnell klappte ich das Buch zu und sah hoch, keiner da.
Er würde das Buch bestimmt finden, keine Frage. Also blätterte ich nochmal auf und riss die Seiten der 5 Propheten raus sowie die der zwei Aposteln. Jayden, zischte ich innerlich und die Seiten wurden fein sauber in den Holzboden versteckt. Als sei nie etwas gewesen. Dann plusterte ich mein Kissen auf und wollte schlafen. Aber guter Schlaf war das nicht. Ich war in einem finsteren Wald voller fiesen Gestalten. Hinter mir Leute die ich nicht kannte. Ohne Waffe oder sonst was lief ich ganz vorne, ich trug ein langes wehendes weißes Kleid und nur in meiner Hand hatte ich eine hell leuchtende Laterne.

Ich lehnte mich an die kalte Mauer der Gasse und schaute hinaus. Nichts spannendes passierte, es lief nichteinmal ein hübsches Mädchen vorbei und mir wurde rasch langweilig. Ich hörte ein gedämpftes Flattern ganz in der Nähe, dann einen Vogelschrei und schließlich hörte ich, wie der Rabe die Schwingen ausbreitete. Im nächsten Moment hockte er vor mir auf einer Mülltonne, den schlaffen Körper der weißen Taube zwischen dem Schnabel. "Hah." stieß ich aus und nickte zur Seite. Der Rabe verstand, erhob sich und flog wieder davon, zielsicher zu dem Altbau, in dem die Prophetin lebte, dort würde er auf meinen Befehl hin den toten Körper der Taube auf die Fensterbank legen. Vielleicht konnte Elea etwas daraus schlussfolgern. Ich traute ihr nicht, ich wusste, dass sie nach einem Schlupfloch suchte, immerhin stand sie nicht auf der Seite der Dämonen, wäre ja auch zu schön. Ich räusperte mich, stieß mich von der Wand ab und zupfte wieder an meinem Oberteil, dann schloss ich die Augen und als ich sie wieder öffnete, fand ich mich im Schlafzimmer der Prophetin wieder. Sie schien zu schlafen, kein Wunder, weshalb ich mit leisen aber auch gleichgültigen Schritten durch das Zimmer ging und mir alles genau ansah. Ich öffnete die Schublade ihres Schrankes, warf einen desinteressierten Blick hinein und schloss sie dann wieder halb. Irgendwas musste sie doch haben, so als Prophetin... Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihr, sah kurz aus dem Fenster und betrachtete die tote Taube, deren Federkleid sich rot gefärbt hatte, dann drehte ich mich wieder um und verließ das Zimmer. Im Flur lehnte ich mich an die Wand gegenüber der Tür und schob die Hände in meine Hosentasche.

Ich lief alleine und ungeschützt an der Front, nur die Laterne baumelte bei jedem Schritt den ich tat.
Was war das hier? Hölle 2.0? Ich wandte den Kopf immer wieder nach hinten, die Gruppe Leute folgte mir. Sie hatten alle Waffen in den händen und sahen stark aus. Aber keiner traute sich zu mir vor. Ich sah wieder nach vorne und erblickte einen meterhohen Schatten. Und was mach ich? Laufe darauf zu, klar. In dem Schatten öffneten sich plötzlich ein paar grauer Augen und ich wusste was ich sah.
Ruckartig fuhr ich in meinem Bett hoch und Jayden ließ vor Unruhe die Bücher aus den Regalen fliegen. Ich zitterte und schluckte erstmal um ruhig zu werden. Der Apostel der Stille. Scheiße.
Wahrscheinlich ist der echt irgendwo in Manhattan. Nein nein nein.
Ich sah mich um, ob der Dämon Corvus da war. So ein Mist! Der Apostel der Stille war da, aber wieso ist immer noch keine Vision vom Apostel der Wahrheit gekommen? Ich stolperte aus meinem Bett, ich wollte die anderen Propheten anrufen, als ich plötzlich Corvus sah. Ich machte einen satz und holte Luft. Erschreck mich nicht so!, fauchte ich und sah zu Boden. Jetzt könnte ich die Propheten unmöglich anrufen.

"Wohin den so eilig, Süße?" fragte ich und legte den Kopf leicht schief. "Ich hab dich im Auge, verkauf mich ja nicht für dumm." Mir entfuhr ein lautloses Seufzen, bevor ich mich von der Wand abstieß und einen Schritt auf Elea zutrat, sodass ich direkt vor ihr stand und nach unten sehen musste, da sie etwas kleiner war als ich selbst. "Okay, Süße?" Ich strich ihr mit einem Grinsen auf den Lippen mit meiner kalten Hand über die Wange, dann drehte ich mich um und starrte zur Tür, als hätte ich etwas gehört. "Beeil dich." meinte ich nur knapp und spannte die Schultern an, fast als wollte ich verhindern, dass mir Flügel wuchsen. Zumindest war ich erfolgreich.
Mein Fluchtinstinkt war zwar vorhanden, jedoch war ich kein Angsthase der bei jedem Scheiß davon rannte. Nur bei bestimmten Dingen ging es garnicht anders, als zu verschwinden. Zum Beispiel hatte ich keine große Lust, in den Händen des Apostels der Wahrheit zu landen. Kein guter Platz für einen Boten, dafür umso besser für die brünette Prophetin. "Wäre doch viel schöner wenn du ein einfacher Mensch wärst, dann hätten wir alles schon hinter uns und du würdest mich niewieder sehen." murmelte ich und knirschte mit den Zähnen.

Ich biss mir auf die Lippe. Kein wort, Elea. Als er mit seiner kalten Hand meine Wange berührte sah ich kühl zu ihm hoch. Der Tag an dem ich mich dir beuge wird nie eintreten, Dämon!, schwor ich mir und als er sich plötzlich unwandte verstummte ich. Ich bat Jayden nach zu sehen während ich in mein Zimmer huschte und mich umzog. Jeans, Stiefel, Tanktop, Pulli, Jacke. Noch meinen Schal und meinen Beanie und die Tasche. Ich stopfte meine Handschuhe in die Tasche und eilte leise zu Corvus. Ich hielt ihm mein Handy hin. Machs kaputt! Die Nephilime werden mich suchen!, hauchte ich und drückte es ihm in die Hand ehe ich wieder in mein Zimmer ging und das Nephilimbuch in die Tasche stopfte. Ich befahl Jayden die verlorenen Seiten zu holen und ohne das Corvus was bemerkte faltete ich die Propheten und Apostel Seiten und steckte sie mir in den BH. Daran kommt er nie. Schließlich wandte ich mich wieder Corvus zu und sah ihn fragend an.

Ich starrte die Tür eine Weile lang an, bis mich Elea's Stimme wieder aus den Gedanken riss und ich den Kopf zu ihr drehte. Sie hielt mir ihr Hand hin und befahl mir, es kaputt zu machen, jedoch nahm ich es einfach und drehte es, während ich es nachdenklich betrachtete. Direkt zerstören wäre wohl keine gute Methode, es befanden sich bestimmt einige nützliche Nummern auf dem Teil, ausserdem wer wusste schon, mit was das Handy ausgestattet war, vielleicht würde es direkt Alarm schlagen. Vielleicht wäre es gut, die Nephilime herzulocken, einen oder zwei könnte ich sicher töten und dann hatte ich sie auch schon aus dem Weg geschafft. Oder ich ließ das Handy einfach hier, falls sie es orten sollten würden sie annehmen, dass Elea sich brav in ihrer Wohnung aufhielt. "Vielleicht später." murmelte ich leise, doch da war Elea auch schon in ihrem Zimmer verschwunden. Ich steckte das Handy in eine Innentasche meiner Anzugweste, kurz bevor die Prohpetin wieder auftauchte und mich ansah. Ein Seufzen war meine einzige Antwort, ehe ich die Haustür öffnete und die Treppen hinabstieg, um vor der Haustür auf dem Asphalt stehen zu bleiben.